Zur Ausstellung “Ästhetik der Mit-Sucht” Die Ausstellung ÄSTHETIK DER MIT-SUCHT will Tabus brechen. Sie will thematisieren und provozieren. Sie will, dass über sie geredet und diskutiert wird. Sie ist unseres Wissens nach die erste und einzige Werk-Konzeption dieser Art - eine Werkserie, künstlerisch hochwertig und sehr

dicht, mit einem Thema, das quer durch die Gesellschaft schießt. Die Gesellschaft tabuisiert, die Betroffenen tabuisieren. Diese Ausstellung bricht auf. Zum ersten Mal wird in neuer, künstlerischer Weise der Fokus auf die inneren Seelenqualen und ihre emotionale Verarbeitung der Mit-Betroffenenheit von Alkoholsucht gelegt. Das soll und muss erörtert werden, auch im Hinblick auf die

unmittelbar Betroffenen, nämlich die Alkoholkranken selbst, und auch im Hinblick auf die Ärzte und Helfer, die sie betreuen. Alkoholkranke verstecken sich und ihre Sucht zumeist vor der Öffent-lichkeit, die sie stigmatisiert, ob-wohl diese Öffentlichkeit anderer-seits - in geradezu schizophrener Manier - gleichzeitig das Konsumieren von Alkohol und den

Rausch (welcher eigentlich eine Vergiftung des Körpers ist) als etwas Erstrebenswertes propagiert. Die unmittelbar Mit-Betroffenen verstecken sich auch. Diese Werkserie versteckt nicht. Sie deckt auf. Sie wünscht sich eine öffentliche Diskussion und eine öffentliche Ausstellung, welche eine solche Diskussion initiieren kann.